Der trockene Innenausbau bietet vielfältige Lösungen, die eine designorientierte Gestaltung ebenso wie die brandschutztechnische oder akustische Ertüchtigung von Räumen ermöglichen. Dafür sorgen einerseits die zahlreichen Plattenwerkstoffe mit ihren spezifischen Eigenschaften, andererseits aber auch Dämmstoffe und Unterkonstruktionen. Der im Regelfall aus Metall bestehenden Unterkonstruktion kommt dabei eine im doppelten Sinne des Wortes „tragende“ Rolle zu.

Trockenbauprofile – ein Blick hinter die Gipsplatte

Trockenbauprofile aus Stahlblech sind seit langer Zeit fester Bestandteil des professionellen Innenausbaus und kommen aufgrund ihres geringen Gewichtes und der einfachen Verarbeitbarkeit auf fast jeder Baustelle zum Einsatz. Bei der Erstellung der Unterkonstruktion kann heute aus einem breiten Angebot von Boden-, Wand- und Deckenprofilen gewählt werden. Gemeinsam mit einer hochwertigen Bekleidung aus Gips- oder Gipsfaserplatten sowie Befestigern und weiterem Zubehör, wie etwa Verbindern oder Abhängebauteilen, stehen Systeme mit optimal aufeinander abgestimmten Komponenten zur Verfügung.

Welche Profile / Verwendung für den Trockenbau

Bei den Profilen aus Stahlblech wird zwischen den folgenden wesentlichen Profilarten unterschieden: C-Deckenprofile, U-Deckenprofile, C-Wandprofile, U-Wandprofile und U-Aussteifungsprofile.

Die Benennung der Profilart erfolgt aus der C- bzw. U-förmigen Querschnittsform und der Verwendung des Profils im Gipsplattensystem. Neben der Querschnittsform wird ein Profil durch die Steghöhe und Flanschbreite beschrieben.

Üblicherweise sind C-Wandprofile in den nominellen Steghöhen von 50, 75, 100, 125 und 150 mm verfügbar, da sich durch deren Beplankung/Bekleidung mit Gips- und Gipsfaserplatten in den standardisierten Plattendicken bauübliche und kompatible Abmessungen des fertigen Bauteils ergeben.

Die Flanschbreite eines C-Wandprofils ist mit nominell 50 mm vorgegeben, wobei sich die beiden Flansche in der Breite um das Maß 2×t (t = Blechdicke) unterscheiden können, um  eine Verschachtelung der Profile zu ermöglichen. Das C-Deckenprofil zeigt nominell eine Steghöhe von 60 mm bei einer Flanschbreite von 27 mm auf.

  • CW-Profile: vertikale Längsstreben im Ständerwerk, worauf Wandplatten befestigt werden

  • UW-Profile: horizontal an Boden und Decke montiert, nehmen CW-Profile auf

  • UD-Profile: Unterkonstruktion von Decken, oben an der Wand befestigt

  • CD-Profile: in UD-Profile eingehängt, bilden Untergrund für Deckenplatten-Befestigung

  • UA-Profile: Aussteifungsprofil für zusätzliche Stabilität des Ständerwerks für Türeinbau

  • Hut-Deckenprofile: Direktbefestigung an Rohdecken / Dachschrägen für Dachgeschoss-Bekleidungen

Nominelle Blechdicke

Die Querschnitte der Anschlussprofile sind auf die Abmessungen der C-Wand- und -Deckenprofile abgestimmt. Alle Profiltypen sind durch eine nominelle Blechdicke vertreten, die im Regelfall 0,6 mm beträgt. Eine Ausnahme bilden U-Aussteifungsprofile, die aufgrund ihrer Verwendung eine höhere nominelle Blech­dicke von 2,0 mm und eine Flanschbreite von 40 mm aufweisen. U-Aussteifungsprofile kennzeichnen sich ferner durch eine Lochung im Steg aus, um eine Verschraubbarkeit mit Verbindern und anderen Zubehören mithilfe von Durchgangschrauben zu ermöglichen.

Die Oberflächen der Profile können gerändelt, profiliert oder mit Sicken versehen sein, an den Längskanten der Profile sind Umbördelungen zulässig. Werkseitige Stanzungen im Steg des Profils zur Führung von Installationen sind in bestimmtem Umfang zulässig, sofern dadurch die Funktionsfähigkeit des Bauteils nicht beeinträchtigt wird. Trockenbauprofile aus Stahlblech gelten als nicht brennbare Baustoffe. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl weiterer Profile wie zum Beispiel Weitspann-, Schall-, Eck-, Anschluss- und Winkelprofile, die in besonderer Funktion eingesetzt werden.

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